
Achtsamkeit: Zufriedenheit und Glück im Alltag
Das Thema Achtsamkeit ist inzwischen in aller Munde. Achtsamkeit ist jedoch nicht auf ein Leben im Kloster beschränkt und geht über Meditation, Atemübungen und Yoga hinaus, wussten Sie das? Achtsamkeit ist viel mehr als das und kann auch ganz einfach im Alltag gelebt werden.
ACHTSAMKEIT: ANKOMMEN IM HIER UND JETZT
Beim Thema Achtsamkeit geht es an erster Stelle darum, im Hier und Jetzt zu sein. Oft kreisen unsere Gedanken um die Vergangenheit oder die Zukunft und hindern uns daran, den Augenblick wahrzunehmen und zu genießen. Ein ununterbrochener Schwall an Gedanken lenkt uns ab und kann im negativen Fall auch in Grübelei, Sorgen und Ängsten enden. Dabei haben viele von den sorgenvollen Gedanken, die wir uns machen, nichts mit dem gegenwärtigen Augenblick zu tun. Oft sind es Ängste, dass sich etwas aus der Vergangenheit wiederholt oder Zukunftsszenarien, die noch vor uns liegen. Die Rückkehr ins Hier und Jetzt macht erwiesenermaßen zufriedener, ausgeglichener und erfüllter.
ACHTSAMKEIT IM ALLTAG ÜBEN: DINGE BEWUSST TUN
Wie Sie mehr Achtsamkeit im Alltag üben können? Es ist eigentlich sehr einfach. Sie können damit anfangen Dinge, die Sie jeden Tag machen, bewusster zu tun. Trinken Sie ihren morgendlichen Kaffee oder Tee ganz bewusst und ohne Ablenkung. Lesen Sie weder die Zeitung nebenher noch schauen Sie auf ihr Handy oder den Fernseher. Nehmen Sie Ihr Essen bewusst und ohne Ablenkung ein. Genießen Sie jeden Bissen, kauen Sie langsam und bewusst. Ebenso können Sie die Hausarbeit bewusst ausüben: die Wäsche falten, spülen oder die Wohnung putzen. Sie werden sehen, dass sich etwas in Ihrer Wahrnehmung verändert und Sie mehr im Hier und Jetzt ankommen.

DIE MAGIE DES AUGENBLICKS: DEN MOMENT VOLL UND GANZ GENIESSEN
Ebenso können Sie insgesamt entscheiden, sich bei all den Tätigkeiten, die Ihnen Spaß machen, bewusst auf diese eine Sache zu fokussieren und Ablenkungen (wie das Smartphone) auszuschalten. Sie können sich entscheiden, bewusst Zeit mit den Freunden, der Familie oder dem Partner/ der Partnerin zu verbringen. Anstatt sich ablenken zu lassen und an Dinge zu denken, die Sie noch erledigen müssen, den nächsten Social Media Post zu planen oder nebenher eine Nachricht zu verfassen, könnten Sie den Menschen, die Ihnen in diesem Augenblick gegenübersitzen, Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Ja, wir wurden mehr oder weniger dazu erzogen, Multitasking zu können. Aber leider führt uns dieses in eine ständige Rastlosigkeit und Unzufriedenheit hinein, denn wir machen nichts richtig und nichts zu hundert Prozent. Wir leben an den Dingen und aneinander vorbei.
BEWUSSTER ATEM: DER HIGHWAY IN DIE GEGENWART
Ein weiterer Weg, Achtsamkeit zu üben sind sogenannte Atemübungen. Es geht darum, die Aufmerksamkeit auf den Atem zu lenken, indem Sie beispielsweise langsam und bewusst tief ein und ausatmen. Es gibt viele verschiedene Atemtechniken, von der Bauchatmung über die 4-7-8-Atmung (4 Sekunden ein – 7 Sekunden Pause – 8 Sekunden ausatmen) bis zur Ujjayi-Atmung, die wir aus dem Yoga kennen. Hilfreich ist auch folgende Technik: Sie beobachten einfach ihren Atem, wie er kommt und geht, ohne ihn zu beeinflussen. Mit dem bewussten Atmen wandert der Fokus von außen nach innen und das Ziel ist es, den ständigen Gedankenfluss zu unterbrechen und aufkommende Gedanken wahrzunehmen, aber nicht festzuhalten, sondern vorbeiziehen zu lassen. Schon nach wenigen Atemzügen tritt eine augenblickliche Entspannung ein und man kommt automatisch wieder im Hier und Jetzt an.
MINDFUL WALKING: NEHMEN SIE DIE SCHÖNHEIT DES PLANETEN WAHR
Eine weitere wundervolle Möglichkeit, Achtsamkeit zu üben ist ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur. Es geht dabei darum, alles bewusst wahrzunehmen, was Sie umgibt – Bäume, Blumen, Gräser, Tiere. Vielleicht bleiben Sie stehen, um einen bestimmten Baum zu betrachten, der Sie fasziniert. Vielleicht beobachten Sie Vögel, Wildtiere oder Insekten. Oder Sie lauschen auf die Geräusche in ihrer Umgebung: das Rauschen der Blätter im Wind, Vogelgezwitscher oder das Summen von Bienen oder anderen Insekten. Vielleicht setzen Sie sich auf einen Baumstamm und nehmen einfach nur wahr, was um Sie herum passiert, oder Sie laufen barfuß über eine Wiese. Das Smartphone lassen Sie auch in diesem Fall besser zu Hause oder Sie schalten es aus.

ACHTSAME BEWEGUNG: TAI CHI, QI GONG & YOGA
Inzwischen gibt es so viele Möglichkeiten, Bewegung und Achtsamkeit zu verbinden. Yoga, Tai Chi und Qi Gong sind Sportarten, die Sie besonders gut ins Hier und Jetzt holen. Meist ist eine bewusste Atemtechnik bereits integriert. Beim Yoga beispielsweise liegt der Fokus auf einer bewussten Wahrnehmung des Körpers und des Atems. Je nach Yogastil werden Yogasequenzen sogar mit Meditationseinheiten verbunden und der Blick nach innen wird geschult. So wird die Aufmerksamkeit ganz bewusst auf das Hier und Jetzt gelenkt, Ängste, Sorgen oder andere Gedanken wandern dadurch in den Hintergrund.
MEDITATION: EIN LEBEN MIT MEHR GLÜCK, FREUDE & AUSGEGLICHENHEIT
Natürlich will in einem Artikel über das Thema Achtsamkeit die Meditation nicht unerwähnt lassen. Insbesondere weil eine regelmäßige Meditationspraxis uns immer wieder in die Gegenwärtigkeit holt, Gedankenkreisel stoppt und uns erkennen lässt, was uns im Hier und Jetzt wirklich wichtig ist. Meditation hilft uns, unseren Körper besser zu spüren, unsere wahren Bedürfnisse zu erkennen und mehr Klarheit und Fokus für die Dinge zu erlangen, die jetzt gerade dran sind. Die Liste der positiven Effekte von Meditation lässt sich unendlich weiterführen und führt dazu, dass wir insgesamt gelassener, glücklicher, zufriedener und sogar selbstbewusster sind. Es gibt inzwischen zahlreiche Apps wie 7Mind, Headspace, Calm und Insight Timer, die bei der Etablierung einer regelmäßigen Meditationspraxis unterstützen können.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meinem Beitrag zeigen, dass Achtsamkeit nicht kompliziert sein muss und dennoch einen großen Zuwachs an Glück und Zufriedenheit bedeuten kann, wenn man sie regelmäßig praktiziert. Was ist ihre Lieblings-Achtsamkeits-Übung?
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